Ein zentraler Aspekt der Verhaltenstherapie ist die Zusammenarbeit zwischen Therapeut und Patient. Gemeinsam wird ein individueller Behandlungsplan entwickelt, der auf die spezifischen Bedürfnisse und Ziele des Patienten zugeschnitten ist.
Dabei berücksichtigt die Verhaltenstherapie auch die individuellen Erfahrungen und Lebensgeschichten des Patienten und geht auf die Entstehungsgeschichte der Symptome ein. Ziel ist es jedoch nicht, in der Vergangenheit zu verharren, sondern diese Erkenntnisse für die Behandlung in der Gegenwart und Zukunft zu nutzen. Die Verhaltenstherapie berücksichtigt die Erfahrungen aus der Kindheit und der Lebensgeschichte und kann dazu beitragen, die Ursachen für eine psychische Erkrankung zu finden. In der Verhaltenstherapie wird davon ausgegangen, dass ungünstige Erfahrungen und Beziehungsmuster in der Kindheit zu einer Prägung von Denk- und Verhaltensmustern führen können, die sich später negativ auf das Wohlbefinden und die psychische Gesundheit auswirken. Daher wird in der Verhaltenstherapie auch auf die Erkennung und Veränderung solcher Muster geachtet.
Die Verhaltenstherapie setzt auf einen aktiven und strukturierten Therapieprozess, in dem der Patient gemeinsam mit dem Therapeuten konkrete Ziele erarbeitet und an deren Umsetzung arbeitet.
Das Ziel ist es negative Denk- und Verhaltensmuster zu identifizieren und zu verändern und um emotionale Probleme zu lösen. Dabei werden nicht nur die aktuellen Symptome, sondern auch individuelle Faktoren wie Persönlichkeit, Lebensgeschichte und soziales Umfeld berücksichtigt. Der Therapeut unterstützt den Patienten dabei, neue Denk- und Verhaltensmuster zu erarbeiten und einzuüben, um einen funktionalen Umgang mit unangenehmen Emotionen (z.B. Ängsten) zu erlernen und um belastende Symptome zu bewältigen.
In Abgrenzung zu anderen Therapieverfahren in Deutschland, wie beispielsweise der Psychoanalyse oder der tiefenpsychologisch fundierten Psychotherapie, ist die Verhaltenstherapie stärker auf konkrete, problemorientierte Lösungen ausgerichtet.
Auf diese Weise sollen rasch nachhaltige Verbesserungen im Alltag der Patienten erzielt werden. Die Verhaltenstherapie ist zeitlich begrenzt und orientiert sich an messbaren Zielen, die gemeinsam mit dem Patienten festgelegt werden. Durch den Einsatz verschiedener Methoden wie kognitive Umstrukturierung, Verhaltensanalysen, Expositionen oder Entspannungsübungen werden neue Lösungsstrategien entwickelt.
Insgesamt ist die Verhaltenstherapie eine sehr wirksame und effektive Methode, um psychische Probleme zu behandeln. Sie bietet den Vorteil, dass sie sich auf konkrete Veränderungen im Verhalten und Denken des Patienten konzentriert und somit schnellere Erfolge erzielt.